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WER IST SOPHIA ?
Ein spiritueller Essay
Allgemeines
Aus dem Urgrund der Göttlichen Quelle strömte ich hervor.
Mit zärtlicher Liebe umarmte ich die Erde.
In ihren Höhen und Tiefen wohnte ich mit Freude.
Mitten in einer hohen Lichtsäule stand mein heiliger Altar.
Ich suchte einen Ort des Friedens bei den Menschen,
einen Platz, an dem ich sein konnte und aufgenommen wurde.
Sie, die mich schuf, wusste eine Ruhestätte für meinen Tempel.
Im Heiligen Zelt der Großen Mutter tat ich Dienst.
An dem Ort, den sie ebenso liebt wie mich, fand ich endlich Ruhe.
So wurde das Ewige Jerusalem meine Heimat.
(Jesus Sirach 24,3-12, eigene, gekürzte Übersetzung)
1. Allgemeines: Wir kennen Sophia als die Weisheit, als den weisheitlichen und weiblichen Aspekt des jüdisch-christlichen Gottes – das ist sie auch. Doch ist sie mehr, anders und weit mehr. Immer deutlicher zeigt sie sich heute in vielen spirituellen Wegen als die große Unerkannte: Das große unerkannte weibliche Wesen in allem Leben und die große unerkannte weibliche Kraft im gesamten Universum. Nach einer langen Zeit des Vergessens und des Verdrängens will sie heute erkannt werden, von jedem einzelnen Menschen auf der Erde und insbesondere von den Frauen. Mit meinen Ausführungen möchte ich den Zugang zu ihrem Wesen erleichtern. Wer also ist sie?
Zunächst ist Sophia der Name für ein universelles geistiges Prinzip. Was bedeutet das? Wir kommen in den Bereich der göttlichen Gesetze. Hier regieren klare Ordnungen und geistige Hierarchien entsprechend der Energiefrequenzen. Die Große Göttliche Quelle der Liebe ist der mütterliche Ursprung von allem, was ist. Und alles, was sie erschaffen hat, ist so wie sie: ewig, formlos, unveränderbar, liebend, vollkommen, schön und einheitlich. Sophia, das Geist-Prinzip, die Uridee oder der heilige Wille, ist ihre allumfassende und tiefe Wirkung. Aus dem innersten Urgrund der Göttlichen Quelle, die Reines Ruhendes Sein ist, strömt sie ewiglich und dehnt den göttlichen Liebesfluss permanent aus. In dieser Funktion inspiriert sie das aktive Prinzip der Liebe in der ganzen Schöpfung. Sie ist vom Großen Mütterlichen Geist der Quelle eingesetzt, besitzt die gleichen Eigenschaften, ist aber nicht die Quelle selbst. Hildegard von Bingen, die große Seherin, hat dies klar erkannt und in ihrer wunderbaren Vision der „Caritas“, der tätigen Liebe Gottes, beschrieben und malen lassen.
Als ein unendlicher Liebesstrom oder die Ausdehnung der Göttlichen Quelle fließt Sophia in alle Ebenen des Geschaffenen hinein und beseelt das Leben in und hinter allen Formen. Im Hinduismus wird diese Ur-Energie „Shakti“ genannt und seit jeher verehrt. Der griechische Philosoph Platon, der noch ein wirklicher Freund der Weisheit war, ein echter Philo-Sophia, hat sie als die Uridee tief in allen Ideen, als die „Idea Idearum“, gesehen. Diese Sicht wiederum beseelte später den christlichen Mystiker und tiefen Verehrer der Weisheit, Jakob Böhme.
Es fällt uns heute nach wie vor schwer, Sophia zu erkennen oder gar uns ihr zuzuwenden. Noch immer wird unser Denken überwiegend vom logischen Verstand und nicht von der Intuition geprägt. Wollen wir ihrem Wesen gerecht werden, ist es nötig, die begrenzte Ebene des linearen, männlich-geprägten Verstandes ganz loszulassen. Um dies zu bewirken, entziehen wir dem logischen Verstand zunehmend unsere Aufmerksamkeit und erkennen seine Kategorien von konkret, personal, polar und formal als einen Trick unseres Egos, uns in der Welt der Formen und der äußerlichen Sinneseindrücke gefangen zu halten. Stattdessen erlauben wir uns, unser kleines angstbesetztes Ich zunehmend in die Weite und Höhe einer geistigen Inspiration sich ausdehnen lassen. Mit Hilfe der Sophia fließt es sodann in den unendlichen weiblichen Raum der Weisheit hinein, der gleichzeitig Raum der Wahrheit und Raum des wahren Selbst ist.
Hier, in diesem geistigen Raum, findet unter der Führung der Sophia eine Begegnung zwischen Ich und Selbst statt. Wir befinden uns auf dem Weg zu unserem wirklichen Zuhause. Sophia ist die Begleiterin, die uns liebevoll und geduldig an die Hand nimmt.
Die Merkmale der Sophia - Seite 1
2. Die Merkmale der Sophia: Sie ist ein mächtiges Wesen, das seine einheitliche Kraft scheinbar hinter dem Schleier von unglaublich vielschichtigen Eigenschaften versteckt hielt. Doch wer tiefer blickt, erkennt den gleichen Kern in allem. Die Vielschichtigkeit ihres Wesens mag ein Grund gewesen sein, dass ihr Erkennen und damit ihre Verehrung lange Zeit erschwert hat.
Die göttliche Weisheit thront im weiten Raum jenseits von Denken und Willen
und weitet sie in Weisheit und Größe oder Schwingung
mit einem über sie hinausgehenden Strahlen.
Denn sie ist die Mächtige und Weise,
die uns für das jenseitig Unendliche und das kosmisch Weite öffnet,
für die Größe des höchsten Lichtes,
für ein Schatzhaus wunderbarer Erkenntnis,
für die unendliche Bewegung der ewigen Mutterkräfte.
Ruhig ist sie und wunderbar, groß und gelassen für allezeit.
Nichts kann sie bewegen, weil alle Weisheit in ihr ruht.
(Sri Aurobindo in: „Die Mutter“)
Ich gebe nun einen Überblick über die Merkmale der Sophia. Meine Sichtweise ist durch das spirituelle Lehrwerk „Ein Kurs in Wundern“ beeinflusst, einige Begriffe sind von mir geprägt.
- Sophia ist mit dem “Heiligen Geist“ der christlichen Trinität identisch. Sie ist das unerkannte Göttlich-Weibliche Wesen, der fehlende weibliche Pol in der christlichen Definition Gottes. Zwischen ihnen gibt es viele Parallelen und vergleichbare Merkmale ihres Wirkens. Es scheint mir wichtig, die weibliche Qualität des Heiligen Geistes, so wie er mit den hebräischen Begriff „Ruach“ gemeint ist, durch die Gleichsetzung mit der Sophia zu betonen.
- Mit einem weiblichen Blick auf die dreifaltige Schöpferkraft ist die Sophia der dritte Aspekt des Göttlichen. Den ersten Aspekt bildet die Große Göttliche Mutter, die Quelle der Liebe und des Lebens. Durch die ewige Ausdehnung ihrer Liebe erschuf sie zu ihrer Freude die Göttliche Tochter, das heilige Selbst, die in jedem Menschen innewohnende Göttlichkeit. Diese bezeichne ich in großer Freude mit dem altjüdischen Namen „Shekina“. Sie ist der zweite Aspekt des Göttlichen, von der Mutter erschaffen und wesensgleich mit ihr. Durch eine, wie der „Kurs“ sie nennt, „winzig kleine Wahnidee“, die in Wirklichkeit nie stattgefunden hat, schlich sich der Gedanke der Trennung in den Geist der Tochter. Sie erschafft einen getrennten Geist und dieser wiederum projiziert einen großen Film der Trennung, den wir unsere Welt oder das Universum nennen. Die Tochter glaubt sich verloren in einer selbst erschaffenen Welt und sucht verzweifelt ihre Identität und ihre wahre Heimat.
- Aus der Einheit entsandte die Göttliche Mutter ihre Liebe in die Illusion der Trennung hinein. Dies ist der Heilige Geist oder die Sophia. Demnach ist Sophia die abstrakte und gleichzeitig personifizierte Liebe der Mutter, die den Auftrag hat, die Tochter wieder zurückzuführen in ihre Heimat, die Heimat des Lichtes, des Friedens und der Wahrheit. Sophia wirkt als die große bleibende Kommunikationsverbindung zwischen Mutter und Tochter.
- Sophia ist die Antwort der Mutter auf den Trennungsgedanken ihrer Tochter, des Heiligen Selbst oder der Shekina. Im „Kurs“ wird dieser Aspekt „der Sohn Gottes“ oder „Christus“ genannt. Der Gedanke der Trennung hat in Wirklichkeit nie stattgefunden, außer auf der Ebene des Traumes oder der Illusion. Die Idee der Trennung schuf unsere Welt, die so lange besteht, wie wir diesen Gedanken aufrechterhalten und in ihn aktiv investieren. Der getrennte Geist besteht aus den drei Grundkräften: das Ego, der Heilige Geist und der Entscheider. Das Ego ist unser Glaube an die Wirklichkeit der Trennung. Es ist von uns selbst erschaffen und sein fundamentales Ziel besteht darin, uns schuldig zu halten. Schuld im Sinne vom „Kurs“ ist die Summe aller negativen Konzepte und Gefühle über uns selbst. Der Heilige Geist oder die Sophia ist die Berichtigung und Aufhebung dieser Illusionen in unserem Denken. Sie ist die Stimme, die stets für die Göttliche Mutter spricht. Sie ist unsere Lehrerin, Trösterin, Führerin und Mittlerin. Der Entscheider oder die Entscheiderin ist die schlafende Tochter der Mutter. Als schlafende Tochter treffen wir in jedem Augenblick unseres Lebens die Wahl, entweder auf die Stimme des Egos oder auf die Stimme des Heiligen Geistes zu hören.
Die Merkmale der Sophia - Seite 2
- Ein Teil der Sophia ging mit in den Traum der schlafenden Tochter hinein und entlieh ihr die Energie, getrennte Formen schaffen. So entstanden aus der Schöpfungskraft der Sophia unser materielles Universum mit seinen Planeten und Sonnen, die gesamte Welt der materiellen Schöpfung mit der Erde, der Natur und allen lebenden Wesen und die untere, astrale Ebene der geistigen Welt. Ein Teil der Sophia spaltete sich als Gaia ab und bildet das mütterliche Geistwesen Erde, auf dem die Menschen glauben zu leben. Gaia und Sophia sind Schwestern, die beide die schlafende Tochter der Göttin oder den schlafenden Sohn Gottes aufwecken wollen und ihre ganze Liebe in den Dienst des spirituellen Erwachens stellen. Durch jede erwachte Tochter der Göttin löst sich ein Teil der kollektiven Illusion der Trennung auf und wird in die Wirklichkeit der Einheit und Liebe verwandelt.
- Die Göttliche Mutter verlieh Sophia das große Geschenk der Gnade. Sie wirkt durch das weibliche Prinzip der Gnade. Doch was ist eigentlich Gnade? Es ist ein göttliches Licht, das direkt aus der Quelle entspringt. Es wird in das Weibliche Prinzip eingestrahlt, damit sie es verantwortlich weitergibt. Gnade besitzt die Kraft, unmittelbar und vollkommen zu verwandeln. Alles, was das Gnadenlicht der Sophia berührt, wird selbst zu etwas, das weitere Verwandlungen inspiriert und Schatten aufzulösen vermag. Im „Kurs“ ist Gnade die Bereitwilligkeit eines Menschen, göttliche Liebe anzunehmen. Sophia gibt jedem Menschen, der sich um Wahrheit an sie wendet, die Gabe der Gnade weiter.
- Sophia wirkt über das weibliche Prinzip und ist mit ihm eng verbunden. Dennoch reicht sie weit darüber hinaus, in die reinen Lichtwelten der Gnade, in der keine Dualität mehr vorhanden ist. In welchem Verhältnis stehen nun Sophia und das weibliche Prinzip? Zusammenfassend kann Sophia als der liebende Ruf der Göttlichen Mutter verstanden werden, dass die Tochter aus ihrem Traum der Trennung erwachen möge, in die liebenden Arme der Mutter zurückkehrt und den Frieden und das Glück in der Einheit mit der Mutter wieder erkennt. Die spirituelle Dimension von Weiblichkeit zeigt sich als eine sehr subtile, lichtvolle universelle Energie der Hingabe und Sehnsucht nach Vereinigung mit dem Göttlichen und gleichzeitig als eine tiefe Gewissheit, dass die Sehnsucht bereits erfüllt ist. Diese Qualität von spiritueller Weiblichkeit durchflutet zärtlich den großen Raum der Stille und wirkt von dorther anziehend auf alle Lebewesen. Gleichzeitig ist sie in den Menschen und wartet darauf, dass der Mensch seinen inneren Raum betritt, in dem sie fühlbar wird. Gerade in unserer Zeit will sie erkannt werden, weil sie die Kraft ist, durch die der Mensch sich selber erkennt. Sophia bedient sich der weiblichen Energie, um ihr Anliegen spürbar werden zu lassen. Weibliche Kraft ist sozusagen das Medium, durch das sie wirken kann. Sophia ist das große Wesen dahinter, das die weibliche Kraft im Menschen braucht, um erkannt zu werden. Sie arbeitet eng mit der Lichtfrau im Kausalfeld des feinstofflichen Körpers zusammen. Die Lichtfrau ist die Hüterin an der Schwelle zur reinen Lichtwelt des spirituellen Körpers. Sie selber ist ähnlich wie der Körperelementargeist ein eigenes Wesen, eine leuchtende Zelle im großen Lichtkörper der Sophia. Die Lichtfrau ist die Tochter und Sophia ihre allliebende Mutter. Dieses Modell der glücklichen und schöpferischen Beziehung zwischen Mutter und Tochter durchzieht die gesamte Schöpfung, macht sie wirklich und strukturiert sie.
- Im Alltag erleben wir das Wirken der Sophia oder des Heiligen Geistes als Intuition, Inspiration, als unsere innere Stimme oder innere Führung. Dies ist die persönlich- menschliche Ebene, auf der sie wirkt. Wichtig ist, die richtige Stimme von den falschen Stimmen des Ego-Verstandes unterscheiden zu lernen. Ein Gefühl der Freude, eine gut gegründete Erfahrung von Erhebung und ein entspannter Körper sind die Kriterien, auf die wir achten können. Unser Verstand macht alles kompliziert, schwer, anklagend und chaotisch, weil er sich dadurch seine Wichtigkeit bestätigen lassen will. Die innere Führung dagegen zu akzeptieren ist so einfach, dass wir es verlernt haben. Deshalb will es wieder eingeübt werden, sich nach innen zu wenden und bei allen wichtigen Angelegenheiten des Alltags um die Hilfe der inneren Stimme zu bitten. Sie spricht einfach, klar, direkt, unmissverständlich und stets hilfreich. Je größer die Hingabe und das Vertrauen in die eigene Intuition, umso größer kann der Segen und die Hilfe der Sophia fließen.
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- Um die Gnade der Göttlichen Mutter den Menschen und Seelen fühlbar, erlebbar und wirklich werden zu lassen, dehnte Sophia ihren geistigen Raum der Stille und des Lichtes aus. Sie erschuf die große geistige Welt mit den Hierarchien des Lichtes, in denen die Seraphim, Cherubin, die Erzengel und Engel leben, sowie die großen geistigen Meister und Meisterinnen des Lichtes, die spirituellen Lehrer und Lehrerinnen. Alle gehen auf ihrer Ebene der Liebeskraft dem unendlichen Licht entgegen. In einigen spirituellen Traditionen wird Sophia als die Mutter der Engel gesehen. Alle Lichtwesen stehen in ihrem Dienst. Sie sind ihre Boten und Helfer. Als ein reiner Ausdruck ihrer Liebe sind sie auf die Göttliche Quelle ausgerichtet.
- Im Auftrag der Großen Mutter vermittelt Sophia zwischen Wahrheit und Illusion. Dazu baut sie eine geistige Brücke, die den Graben zwischen Wirklichkeit und Träumen verbindet. Über diese Brücke werden alle persönlichen Träume der unwirklichen Welt zur Wahrheit auf der anderen Seite hinübergetragen. Während des Hinübergehens geschieht bereits die Transformation.
- Als die große vermittelnde Kraft zwischen der irdischen und geistigen Welt hat Sophia zwei Gesichter. Mit einem Gesicht schaut sie tief in all unsere Träume hinein und hilft, dass sie in die Wirklichkeit übersetzt werden. Sie nimmt ihre Verrücktheit wahr und blickt dennoch über sie hinaus zur einfachen Wahrheit in ihnen. Mit dem anderen Gesicht bleibt sie als Mittlerin im Himmel ihres heiligen Geistes, ein ewiger Raum der Stille und der ruhigen Präsenz mütterlicher Liebe.
- Sophia ist die heilige Kraft, die Wahrnehmung zur Erkenntnis führt. Sie hilft als Übersetzerin, dass wir die Anblicke und Geräusche unserer Sinneswahrnehmungen als Zeugnisse unserer Angst erkennen und in und hinter den gleichen Wahrnehmungen Zeugnisse der Liebe sehen. Von der Wahrnehmung des Egos führt sie uns zur Erkenntnis der Shekina. Wir lernen andere Menschen im Licht der Wahrheit und nicht länger in der Dunkelheit unserer eigenen Projektionen zu sehen. Über das Erkennen der anderen erkennen wir uns selbst.
- Um diesen Geisteswandel zu bewirken hat Sophia das große geistige Prinzip der Vergebung oder des Aufhebens von Sünde, Schuld und Angst, im Kurs „die Sühne“ genannt, in die Welt gebracht. Sie gibt uns die Kraft der Vergebung und stellt das Prinzip der Vergebung selbst dar. Vergebung in ihrem Sinne ist die Einsicht, dass ich das, wovon ich bisher dachte, es sei mir angetan worden, mir selbst angetan habe und mir selbst weiterhin antue. Vergebung richtet die Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Augenblick und auf die Verantwortung im Jetzt.
Nach Kenneth Wapnick besteht Vergebung aus drei Schritten: Erstens der grundlegenden Bereitschaft zu erkennen, dass mein Problem nicht außen, bei anderen Menschen oder in der Welt, liegt, sondern in mir selbst. Zweitens der konkreten und tiefen Auseinandersetzung mit meinem eigenen inneren Schuldfilm, ein freundliches nach innen Schauen in der Gegenwart. Drittens der Bitte an die Sophia, unsere Sicht zu korrigieren und unser Schuldgefühl von uns zu nehmen. Durch den Prozess der Vergebung erkennen wir zunehmend, dass wir vollkommen verantwortlich sind für das Drehbuch unseres Lebens. Wir investieren nicht länger in Schuld und Trennung, indem wir anderen vergeben, was sie uns nicht angetan haben.
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Das betrifft auch und vor allem die subtilen Schuldmechanismen in der Beziehung zu unserem Körper als dem hartnäckigsten Tabubereich, den das Ego verteidigt. Sophia als Therapeutin führt uns sanft und geduldig zu der befreienden Sicht, dass unser eigenes Denken unser Leid verursacht hat und dass hinter jedem psychischen oder körperlichen Symptom sich eine unversöhnliche Gedankenform verbirgt. Diese in einem Prozess der Bewusstseinsveränderung zu erkennen, führt zu wahrer, dauerhafter Heilung. Die Therapeutin Sophia lehrt uns die unschuldige, heilende Wahrnehmung und die desillusionierende Sicht, dass die Göttliche Mutter nicht an unseren körperlichen und seelischen Dramen interessiert ist, ja, dass sie sie nicht einmal kennt, da sie uns nur im Licht und im Frieden unseres wahren Selbst sieht. Indem wir mit Hilfe der Sophia als unserer zuverlässigen Weggefährtin im Alltag lernen, alle Schuldprojektionen auf andere Menschen, auf den Körper und die Welt zu nehmen, nutzen wir die Welt zunehmend als ein Klassenzimmer der Vergebung und erleben unsere Mitmenschen als Geschwister und Freunde. Diese Änderung in der Wahrnehmung ist das Wunder, das Sophia inspiriertund mit dem sie uns zur Schau des Lichtes in allen Menschen hinführt. Das Selbst und nicht das Ego im anderen zu sehen, stärkt uns darin, unser eigenes Selbst zu enthüllen, die Shekina zu sein. In diesem Sinne leitet Sophia uns zum Bewusstsein der Göttlichen Tochter. Erwachen wir spirituell zur Tochter, hat Sophia ihren Auftrag erfüllt, und sie zieht sich zurück. Von nun an beginnt die direkte, einheitliche und glückselige Kommunikation zwischen Mutter und Tochter, in der es keiner Vermittlerin mehr braucht.
- Sophia ist die Erinnerung an die Existenz der Göttlichen Mutter und ihrer Tochter, die wir in unserem Traum mitnahmen. Sie geht mit in die einzelnen Szenen unseres Traumlebens und erinnert uns an unsere wahre Identität. Dabei ist die Erinnerung für sie nicht ein Mittel, um die Vergangenheit wieder aufleben zu lassen, sondern eine Art innerer Durchgang, um einen gegenwärtigen Zustand herbeizuführen. Mit Hilfe der Sophia erinnern wir uns an unsere eigene göttliche Präsenz, die wir verloren zu haben glaubten. Sophia sagt uns, dass dies nicht wahr ist, dass wir lediglich falsch gewählt haben und wir jetzt noch einmal wählen können. In der wieder erinnerten Präsenz erfahren wir Heilung und lassen Erlebnisse aus der Vergangenheit los. Diese Art der Erinnerung ist eher einem Erkennen oder Erwachen vergleichbar.
- Sophia ist der individuelle und kollektive Ruf zu Erwachen. Dieser Ruf, in unsere wahre Heimat zurückzugehen, ertönt heute globaler und deutlicher denn je. Indem wir den Ruf in uns selbst und in unseren Geschwistern hören und auf diese Weise das Einssein miteinander annehmen, erwachen wir aus dem Traum der Trennung. Der Ruf zu Erwachen ist immer auch ein Ruf zur Freude, die Freude darüber, die eigene Identität wieder gefunden zu haben.
- Sophia ist die große Geberin aller glücklichen Träume. Sie hilft uns, die unglücklichen Egoträume von Schmerz, Verlust und Opfer-Sein durch rechte Wahrnehmung zu berichtigen in Freude, Fülle und Verbundenheit. Obwohl der glückliche Traum immer noch eine Illusion ist, führt er uns zur wirklichen Welt. Es ist das Bewusstsein, das sich verändert hat, nicht die Welt an sich. Indem wir die Welt von den Projektionen unserer Schuldgedanken befreien, werden wir befähigt, sie durch die Schau der Shekina zu sehen, die segnet, statt zu urteilen. Jetzt sind wir bereit, dass die Göttliche Mutter den letzten Schritt auf uns zugeht und uns in einer ewigen Umarmung zu sich hinzieht.
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